Übernahme/Auszug aus der Pressemittelung des LSB Thüringen vom 25.11.2024
Am Rande des Bundesliga-Heimspiels der Thuringia Bulls gegen Münsterland zeichneten am 23. November der Landessportbund und die Thüringer Sportjugend zehn von insgesamt 21 Sportvereinen mit dem Kinder- und Jugendsport-Preis in Elxleben aus. Bei der siebten Auflage des Preises drehte sich alles um das Thema Inklusion. Bewerben konnten sich alle Thüringer Sportvereine mit ihren Projekten unter dem Motto „Gelebte Inklusion im Sportverein“.
Belohnung für gleichberechtigte Sportangebote
Ziel war es zum einen, diese gleichberechtigten Sportangebote zu belohnen und zum anderen öffentlich als Motivation und zur Nachahmung zu präsentieren. Bei der Bewertung stand nicht die „Größe“ des Projekts im Fokus, sondern das Vorhandensein eines Angebots, die Motivation zur Umsetzung und das dazu aufgebaute Netzwerk, um so als Vorbild für andere Sportvereine zu dienen.
RSB Thuringia Bulls sind Sieger des Wettbewerbes
Zehn von einer Fachjury ausgewählte Vereine erhielten nun in Elxleben jeweils 1000 Euro als Preisgeld. Die Rollstuhlbasketballer der Thuringia Bulls wurden dabei als Gewinner des Thüringer Kinder- und Jugendsport-Preises geehrt. Auf Platz zwei folgt die inklusive Klettertrainingsgruppe des Deutschen Alpenverbandes/Sektion Weimar. Dritter ist die DLRG Weimar; hier schwimmen Mitglieder mit und ohne Behinderung zusammen. Dahinter landeten sieben weitere Vereine auf den gleichberechtigten Plätzen vier bis zehn.
Gleichzeitiger Dank an ehrenamtliche Vereinsvertreter
Aaron Rommeley, Vorstandsmitglied der Thüringer Sportjugend, erklärte im Rahmen der Auszeichnungsveranstaltung: „Im Jahr der paralympischen Spiele erklärt es sich von selbst, dass wir uns dem Thema Inklusion widmen. Sport für alle ist ein wichtiges Anliegen des Thüringer Sports. Wir möchten Kindern und Jugendlichen, egal ob mit einer Beeinträchtigung oder ohne, die Möglichkeit geben, gemeinsam Sport zu treiben und somit gesund aufzuwachsen und soziale Kompetenzen zu erwerben. Mit dem Preis verbinden wir unseren Dank auch an die oftmals ehrenamtlichen Vereinsvertreter und Übungsleiter – ohne ihren Einsatz gäbe es keine gleichberechtigten Angebote.“
Insgesamt hatten sich 21 Vereine mit vielfältigen Projekten und Angeboten beworben – im Breiten- sowie Leistungssport. Auch die weiteren elf Vereine gehen nicht leer aus und erhalten zusätzlich zur Würdigung eine kleine Prämie in Höhe von 100 Euro. Der Preis wurde in diesem Jahr gefördert durch Jüttner Orthopädie. Das Unternehmen unterstützt bereits unter anderem den Rollstuhl-Basketball und den Behinderten- und Rehasportverband in Thüringen. Zudem hat Jüttner einen ausgelobter Sonderpreis „Inklusive Talentförderung“ ausgelobt, verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro. Dieser geht an den WSV Trusetal. Hier trainieren Biathleten mit und ohne Behinderung gemeinsam und nehmen an Wettkämpfen teil.
Platz 1 – 3 mit einer Prämierung von jeweils 1000 Euro
RSB Thuringia Bulls (1. Platz): Dass die Thuringia Bulls für sportlichen Erfolg im Behindertensport stehen, ist weithin bekannt. Ausgezeichnet wird der Verein aber vor allem durch das hervorragende Jugendprojekt, der „School-Tour“, welches den Erfurter Schulen echte Inklusion greifbar macht und gleichzeitig durch gemeinsamen Sport sensibilisiert. Diese erfolgreiche und nachhaltige Arbeit wird mit dem ersten Platz des Kinder- und Jugendsportpreises inklusiv 2024 ausgezeichnet.
Sektion Weimar des DAV (2. Platz): In Weimar werden scheinbar mehrere sportlich erfolgreiche neue Wege begangen. Die Sektion Weimar des DAV bietet die einzige inklusive Trainingsgruppe im Klettern in Thüringen und hier wurde auch der erste anerkannte Kletterwettbewerb für Menschen mit Behinderung deutschlandweit durchgeführt. Zwar stehen Spaß und Gemeinschaft im Vordergrund, aber die sportlichen Erfolge verleihen den Sportlern mit Einschränkungen ein ungeahntes Selbstvertrauen und tragen damit dazu bei, die Lebensrealität vieler Teilnehmer zu verbessern. Das außergewöhnliche Engagement der Übungseiter, welche diese Erfolge erst möglich gemacht hat, verdienen es, mit dem zweiten Platz des Kinder- und Jugendsportpreises inklusiv 2024 ausgezeichnet zu werden.
DLRG Weimar (3. Platz): Bereits seit Gründung der DLRG Weimar schwimmen Mitglieder mit und ohne Behinderung zusammen. Der Verein leistet hervorragende Nachwuchsarbeit und hat mit dem Gewinn einer Goldmedaille durch eine Athletin bei der letzten Ausgabe der Special Olympics in Berlin auch beeindruckende sportliche Ergebnisse vorzuweisen. Diese sportliche Komponente in Kombination mit der Förderung eigenständigen Engagements (Sportlerinnen mit Einschränkung übernehmen auch Übungsleiteraufgaben) ist herausragend und wird mit dem dritten Platz des Kinder- und Jugendsportpreises 2024 ausgezeichnet.
VfB Oberweimar (9. Platz): Seit einer Laufguide-Schulung durch das Guide-Netzwerk Deutschland ist die beim VfB Oberweimar die Abteilung „Runclusive“ entstanden, welche mithilfe von Guides blinden Sportlern das Laufen ermöglicht. Momentan kann allen Kindern eine 1 zu 1 Betreuung geboten werden. So wird hoffentlich auch bei ihnen der Funke der Sportbegeisterung übertragen.
Die weiteren Platzierten findest du auf der Internetseite des LSB Thüringen.