Weimar. Am 9. Dezember verlieh die Sparkassenstiftung Weimar - Weimarer Land den Bürgerpreis.
Viele Menschen sind ehrenamtlich aktiv. Sie engagieren sich in ihrer Freizeit freiwillig und unentgeltlich und sind damit eine unersetzbare Bereicherung für unsere Gesellschaft. Bürgerschaftliches Engagement ist sehr vielfältig und fördert unser Miteinander in vielen Bereichen, so zum Beispiel in Sportvereinen, im sozialen Bereich, in Chören, in der Feuerwehr, in Kunst und Kultur, im Umweltschutz oder in der Heimat- und Brauchtumspflege.
Diesen Einsatz öffentlich anzuerkennen, ist das Ziel des Bürgerpreises der Sparkassenstiftung Weimar - Weimarer Land, der jährlich vergeben wird und mit insgesamt 5.000 Euro dotiert ist. Er wird im Rahmen einer Feierstunde im Dezember übergeben. Über die Anzahl der Preisträger und die Höhe der jeweiligen Preisgelder entscheidet eine Jury, bestehend aus Bundestagsabgeordneten, regionalen Medienvertretern und Gremienmitgliedern der Sparkassenstiftung.
Quelle: Sparkassenstiftung Weimar - Weimarer Land
Anlässlich der Verleihung organisierte die Sparkassenstiftung im Seminargebäude der Weimarhalle eine Feierstunde. Aus Sicht des Weimarer Sports freuten sich drei engagierte Trainer und Übungsleiter über den Preis.
Zoé Vettermann (1. CFC Weimar und DLRG Weimar) in der Kategorie U25
Zoé Vettermann ist seit ihrem 4. Lebensjahr als Cheerleader und Schwimmerin aktiv. Eine klassische Vereinsgeschichte begann. In der DLRG legte sie nach und nach die wichtigsten Schwimmabzeichen Bronze, Silber und Gold ab. Sie nahm an Wettkämpfen teil und sicherte sich den einen oder anderen Sieg bei Wettkämpfen im Schwimmen. Sportlich hätte sie die Möglichkeit gehabt im Schwimmsport am Sportgymnasium Erfurt zu bestehen. Die Freunde, die Familie und ihre Leidenschaft zum Cheerleaden bestärkten sie in ihrem Entschluss in Weimar zu bleiben und die schulische Laufbahn am Goethegymnasium zu starten. Im Rettungssport ist Zoé bis heute ein Leistungsträger der DLRG Weimar. Sie kann auf mehrere Landesmeistertitel zurückblicken, qualifizierte jedes Jahr zu den Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen und vertritt Weimar sehr erfolgreich. Ihr größter Erfolg war der Mannschaftstitel 2016 bei den Deutschen Meisterschaften. Das Kämpfen und Engagieren im Team prägten die sportliche Tätigkeit. Auf Zoé ist Verlass, wenn es bei den Mannschaftswettkämpfen um Medaillen geht. Auf Zoé ist ebenfalls Verlass, wenn die Cheerleader des 1. CFC Weimar bei der Gala des Weimarer Sports, bei der Sportmeile im Atrium und weiteren Events das Publikum begeistern. Mit Fleiß und Disziplin erreichte Zoé sehr gute schulische Leistungen und erlangte 2019 das Abitur am Goethe-Gymnasium in Weimar mit einer Abschlussnote von 1,3. Ab der Klassenstufe 11 übernahm sie das Amt der Klassensprecherin und war federführend bei der Organisation des Schulabschlusses der Abiturklassen am Goethe-Gymnasium in steter Absprache mit der Schulleitung. Mit Blick auf die Leistungen kann man als Familie, Freunde, Schule und Gesellschaft bereits sehr stolz auf Zoé sein. Ihr Fleiß und ihre Disziplin in der Schule, der Leidenschaft für den Sport, das Arbeiten im Team und der Einsatz für Andere prägten das junge Engagement. In ihren Vereinen und in der Familie wurde die ehrenamtliche Tätigkeit vorgelebt. Ihre Mama Janine als Vorsitzende und Trainer beim 1. Cheer- und Fitnessclub prägte diese Sicht wohl mit am stärksten. Neben der schulischen und den eigenen sportlichen Erfolgen engagierte sich Zoé bereits mit 16 Jahren als Jugendtrainerin bei der DLRG Weimar und betreut seitdem zweimal wöchentlich das Training einer Kindergruppe. Sie brachte den jungen Vereinsmitgliedern die Grundlagen des Schwimmens bei und betreute sie bei kleineren Wettkämpfen. Die Ausbildung zum Übungsleiter C des Landessportbund Thüringens und mehrere Fortbildungen im Bereich der Wassergewöhnung und Wasserbewältigung stellten die Qualität ihres Trainings auf eine höhere Stufe. 2017 absolvierte Zoé die Prüfung zum Kampfrichter beim Thüringer Schwimmverband und steht der DLRG auch in diesem Bereich tatkräftig als Unterstützer zur Verfügung. 2018 übernahm Zoé die Position des Jugendwartes beim 1. Cheer- und Fitnessclub Weimar. Von 2020 bis 2022 betreut sie als Übungsleiterin jeden Samstag eine Kindergruppe. Mit Bewegungslandschaften und kleine Spielen fördert die Motorik der jungen Sportler. Eine Jugendgruppe von Cheerleadern profitiert ebenso von Zoé’s Engagement. Neben der Betreuung der wöchentlichen Trainingsstunde investiert sie Zeit für die Erarbeitung zahlreicher Choreografien. In den Sommerferien 2017 und 2018 engagierte sich Zoé ehrenamtlich beim Wachdienst an der Ostsee. Dort konnte sie mit ihren Fähigkeiten aus dem Rettungsschwimmen und erweiterten Erste-Hilfe-Kenntnissen zur Sicherheit der Urlaubsgäste beitragen. 2019 war Zoé Teammitglied bei der Strandfest-Tour der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und sensibilisierte hier Eltern und Kinder zu Baderegeln und Erster Hilfe. Nach dem Abitur begann sie ein Bauingenieur-Studium an der Bauhaus-Uni. Ihr Engagement setzte sie natürlich fort. 2021 übernahm sie erstmals die organisatorische Unterstützung von Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar zur Abnahme des Sportabzeichens des Deutschen Olympischen Sportbundes im Rahmen der Angebote des 1. Cheer- und Fitnessclub Weimar und so konnten auch dieses Jahr wieder Studierende durch ihre Unterstützung die Sportabzeichenprüfungen erfolgreich absolvieren.
Die Laudatio hielt Angela Ehspanner (ehemalige Schulleiterin Goethegymnasium)
Rolf und Sabine Gölzner (KGC 66 Weimar) in der Kategorie Lebenswerk
Sabine und Rolf Gölzner haben die Bereiche Gymnastik (seit 1986) und Nordic Walking (seit 1996) im Kanu- und Gymnastikclub 66 Weimar aufgebaut, um den Partner:innen der Paddler und anderen Interessierten weitere Möglichkeiten der Bewegung zu bieten. Sabine Gölzner (geb. 1948) ist seit 1984 Mitglied des Vereins und war aktiv am Aufbau und der Sicherung der Abteilung Gymnastik (heute 60 Mitglieder) beteiligt. Bereits vor ihrem Vereinseintritt absolvierte sie die Trainer-Ausbildung und hält sie mit regelmäßigen Fortbildungen aktuell. Von 2000 bis 2013 unterstützte sie den Vorstand als Schatzmeisterin und war für die analoge Beantragung und Abrechnung von Fördermitteln sowie die Mitgliederverwaltung der Abteilung Gymnastik verantwortlich. Bis heute ist sie die Ansprechpartnerin für Trainer:innen und Übungsleiter:innen Gymnastik und in diesem Kontext auch für den Vorstand. Ihr Mann, Rolf Gölzner (geb. 1946), hat von Beginn seiner Mitgliedschaft (1996) im KGC 66 Weimar die Bildung alternativer Trainingsgruppen zum Kanusport vorangetrieben. Unter seiner Anleitung wuchs der Bereich Nordic Walking auf 45 Mitglieder heran. Auch er hat die Ausbildung zum Übungsleiter-C auf sich genommen und nimmt bis heute regelmäßig an Fortbildungen teil, um seine Lizenz zu erhalten und die Qualität seiner Trainingseinheiten auf dem neuesten Stand der Trainingsmethodik zu halten. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass Sportler:innen an Wettbewerben im Nordic-Walking teilgenommen haben (über 10 Jahre Gefrees, Drei-Türme-Wanderung, Kyffhäuser-Berglauf). Beide vertreten sich gegenseitig in ihren Trainingsgruppen in der Abteilung Gymnastik. Sie übernehmen Aufgaben, die über die Trainingstätigkeit hinaus gehen, organisieren innerhalb des Vereins Events, beispielsweise die aktive Mitgestaltung der 50-Jahrfeier des Vereins, unterstützen bei Kanuwettkämpfen, engagieren sich für die Erhaltung des Vereinshauses und vertreten den Verein nach außen, wie z.B. Sport im Park, fit mit 50plus, Sportmeile im Atrium, Deutschlandtour. Innerhalb ihrer Abteilungen organisieren sie soziale Veranstaltungen wie Wandern, Sommerfest und Weihnachtsfeier. Während der SARS-CoV-2-Pandemie haben sie persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern gehalten, Unterstützung organisiert oder selbst geleistet (z.B. gegen Vereinsamung). Sabine und Rolf Gölzner sind Vorbilder unserer Gesellschaft, als Person und Sportler:in.
Die Laudatio hielt Peter Kleine (Oberbürgermeister Stadt Weimar)